Der Brautschleier ist seit jeher DAS Hochzeitssymbol schlechthin. Als Ausdruck der Reinheit und Jungfräulichkeit der Braut, wird er erst am Altar vom Bräutigam gelüftet. Auch wenn der Ursprung heute etwas antiquiert wirken mag, so ist der Brautschleier bei Bräuten wieder sehr beliebt. Was den Schleier betrifft ist man auch heute noch etwas abgläubisch. Man sagt sich, alles was am Hochzeitstag dem Brautschleier widerfährt ist ein Vorzeichen für die Ehe: wird der Schleicher nass durch Regen, wird die Ehe fruchtbar. Scheint die Sonne, steht ein heiteres Eheleben bevor. Rund um den Brautschleier gibt es zahlreiche Hochzeitsbräuche, die ein Hochzeitsfest bereichern und für Gänsehautmomente sorgen.
Schleier abnehmen um Mitternacht
Abnehmen des Schleiers um Mitternacht
In vielen Regionen Österreichs und Deutschlands ist es ein weit verbreiteter Hochzeitsbrauch, dass der Braut um Mitternacht am Hochzeitstag der Brautschleier von ihrer Mutter abgenommen wird. Dies soll die Ankunft des Brautpaars im Ehestand besiegeln. Dafür findet sich das Brautpaar um Mitternacht auf der Tanzfläche ein und nimmt auf zwei Stühlen platz. Dahinter steht die Brautmutter (oder wahlweise Schwiegermutter oder gute Freundin der Braut) und nimmt der Braut vorsichtig den Schleier ab. Im Anschluss sagt sie ein kurzes Gedicht oder einen Spruch zum Glück der Eheleute auf, wie zum Beispiel:
„Liebste Braut!
An diesem schönen Tag, legt man auf dein Haar einen Schleier, der schmückt dich wunderbar!
Heut hat ein neues Leben für dich begonnen. Du hast einen wunderbaren Ehemann für dich gewonnen!
Bestimmt entkam manch Seufzer denen, die eine glückliche Ehe für dich ersehnen!
Den Kranz den du heute hast getragen, soll Glück dir bringen an allen Tagen!
Ihn abzunehmen ist jetzt Zeit, ab jetzt geht ihr den Weg zu zweit!
Noch oft in eurem Leben, soll´s so schöne Tage geben!
Wir wünschen euch Zeit für eure Liebe, auf das sie ewig bei euch bliebe!
Alles Gute und viel Sonnenschein möge in eurem Leben sein.“
Danach wird der Braut der Schleier vorsichtig abgenommen und nach der Tradition von der Mutter verwahrt, bis eine Enkelin heiratet. Heutzutage wird der Schleier nach dem Abnehmen aber häufig an die Braut zurückgegeben. Wer danach noch feiern will und eine Alternative zum Brautschleier sucht, kann einen schönen Fascinator im Haar tragen.
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Schleiertanz: lustig und ertragreich
Schleiertanz – toller Hochzeitsbrauch
Der Schleiertanz ist ein weiterer beliebter Hochzeitsbrauch, der in zwei Varianten bekannt ist. Bei der ersten Variante des Schleiertanz zur Hochzeit wird der Braut der Schleier bei einem Mitternachtstanz von den weiblichen Hochzeitsgästen gestohlen. Im Anschluss versucht jede der Damen ein möglichst großes Stück aus Stoff zureißen, da jene die das größte Stück ergattern konnte vermeintlich die nächste Braut sein wird. Nachdem bei diesem Brauch der schöne Brautschmuck danach unbrauchbar ist, wird häufig ein Ersatzschleier aus Tüll für diese Zeremonie verwendet. In manchen Regionen wird diese Tradition als „Kranzlabsingen“ oder „Kranzltanz“ bezeichnet.
Zweite Variante: Der Brautschleier wird abgenommen und über dem Brautpaar auf der Tanzfläche gespannt. Wer nun mit der Braut oder dem Bräutigam unter dem Schleier-Dach tanzen möchte, muss eine Geldspende machen. Mit dem damit eingenommenen Geld bezahlt das Brautpaar üblicherweise die Hochzeitsband oder den Hochzeits DJ. Diesen Programmpunkt sollten man ebenso erst zu späterer Stunde machen, wenn bereits alle locker und lustig sind und die Hochzeitsstimmung ihren Höhepunkt erreicht.
Alle diese Hochzeitsbräuche leben stark von der Beteiligung der Hochzeitsgäste. Laden Sie Ihre Hochzeitsgäste also ein fleißig mitzumachen und erwarten Sie nicht von jedem, dass alle Bräuche und Traditionen bekannt sind. Hier finden Sie noch mehr zum Thema Hochzeitsbrauch.
