Bräuche bei mittelalterlichen Hochzeiten?

Begonnen von Schildkröte, 31.07.2015 09:59

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Schildkröte

Kennt jemand zufällig typische Hochzeitsbräuche die im Mittelalter einfach zu Hochzeiten dazu gehört haben?
Mein Mann kennt leider nur das mit dem Brautkelch und ich habe schon versucht was über google zu finden, hab da aber irgendwie kein Glück gehabt.

Ich danke schon mal für eure Antworten ;)

mondaine

Die keltische Trauung

kann begeistern, denn die Kelten lebten in der Eisenzeit und hatten eine ganz eigene Kultur. Keltisch heiraten kann man natürlich auch noch heute, dafür braucht man nur die Rituale zu kennen und umzusetzen. Für das keltische Hochzeitsritual muss man auf jeden Fall druidische Elemente nutzen und auch die Brautübergabe durchführen. Hier übergibt der Brautvater die Braut an den Ehemann, was in den deutschen Hochzeitsritualen schon oft genutzt wird. Die Sippenübergabe ist natürlich noch viel interessanter, denn hier wird nicht nur die Braut übergeben, sondern gleich die gesamte Verwandtschaft. In der keltischen Zeit wurde auch Brot und Getreide übergeben, damit die Brautleute nicht hungern mussten. Bei der heutigen keltischen Trauung darf auf keinen Fall das Bündel Getreide fehlen, welches dem Mann übergeben wird! Oder aber es wird ein Schwert übergeben, natürlich ebenfalls an den Mann, damit dieser seine Frau auch beschützen kann.

Germanische Hochzeitsbräuche

finden viele Anhänger, wobei man sagen muss, dass Germanen einst in Mitteleuropa und im skandinavischen Süden gelebt haben. Sie sprachen die germanische Sprache und hatte Ihre ganz eigene Art, eine Hochzeit zu feiern. Germanen Hochzeit sagt man gerne dazu oder aber auch Hochzeitsbräuche Germanen. Germanische Hochzeitsbräuche sind recht verschieden, so bringt der Vater die Braut zum Traualtar, der Polterabend wird abgehalten und böse Geister werden vertrieben. Für die Brautschuhe wurden Pfennige gesammelt, heute wären es Cent-Stücke. Der Brautstrauß wird geworfen, damit auch andere Frauen Glück in der Liebe haben dürfen und schnell heiraten.

Hochzeitstorte

Die Tradition der Hochzeitstorte reicht bis ins antike Rom zurück - im Rahmen der sogenannten confarreatio wurde ein Mandelkuchen über dem Kopf der Braut zerbrochen. Die geladenen Gäste verspeisten die entstandenen Krümel und erhofften sich dadurch Glück und Gesundheit.
Aus dem Mittelalter liegen keine Belege für einen derartigen Brauch vor, erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Tradition in England wieder aufgegriffen. Alle Gäste brachten zur Hochzeitsfeier selbstgebackene Kuchen mit, die übereinandergestellt wurden und so einen hohen Turm bildeten - den Vorläufer der mehrstöckigen Hochzeitstorte.
Auch wenn es im Mittelalter nicht belegt ist würde das sicher gut passen, die Kuchen werden zu einem wackeligen Turm aufgestapelt, über das brautpaar sich küssen sollte, natürlich ohne den Turm einstürzen zu lassen.
 
Bettlege
Eine Ehe war im Mittelalter nur dann gültig, wenn sie auch vollzogen wurde. Das Brautpaar mußte vor den Augen der Hochzeitsgesellschaft oder zumindest mehrerer Zeugen gemeinsam das Ehebett besteigen. Selbstverständlich war das ein rein symbolischer Akt.

das kann man symbolisch mit einem augenzwinkern reinnehmen, aber da muss die Gesellschaft passen ;-)
Fotos Vorbereitungen:
https://www.pixum.at/meine-fotos/album/7315052
Fotos Kindertüten:
https://www.pixum.at/meine-fotos/album/7315053

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(derweil ist noch nicht viel drin, aber die alben werden regelmäßig wenns was neues gibt gefüttert ;-) )

Schildkröte

Zitat von: mondaine am 06.11.2016 11:12
Germanische Hochzeitsbräuche
Germanische Hochzeitsbräuche sind recht verschieden, so bringt der Vater die Braut zum Traualtar,

Hatte ich eigentlich vor, aber letztes Jahr im September ist mein Vater gestorben. Wird also nicht möglich sein. ;_;

Ja, das mit dem Bett besteigen hatte ich auch schon gelesen. Aber dafür bietet sich leider keinerlei Möglichkeit. Hatte es mir schon überlegt. Wir sind zwar standesamtlich schon verheiratet, aber lustig wäre es sicherlich geworden.

mondaine

beileid...
dann wohl der nächste männliche verwandte. das war zum beispiel bei der cousine von meinem zukünftigen sein vater, also ihr onkel.

das mit dem bett ist locationabhängig, denke ich. man könnte zb ein klappbett oder so irgendwo abseits hinstellen, mit nem festzug durch den saal (wahlweise mit kerzen oder fackeln, hab übrigens auch nen österreichischen job für bienenwachskerzen gefunden, falls ein bedarf bestünde) dorthin marschieren und sich einfach rituell reinlegen oder so. das wäre meiner meinung nach etwas, was die trauzeugen organisieren sollten. weil irgendwas sollt dann schon noch dabei sein. hinlegen, aufstehen, weggehen is fad ;-)

war bei den anderen sachen noch was dabei?
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Schildkröte

Danke dir!
Meine zwei Onkel kommen hierfür nicht in Frage. Der eine ist einfach unzuverlässig und beim Zweiten weiß ich nicht mal, ob er kommt. Seine Frau (meine Tante) versteht nämlich nicht, wieso wir das noch mal tun. Sie ist der Meinung, es bringt nichts, weil wir doch weniger Geschenke bekommen werden.
Meine Meinung, pfeife auf Geschenke. Wir machen das sicherlich nicht für doofe Geschenke.
Ich weiß nicht, ob ich jetzt meinen Schwager frage oder einen der ältesten Freunde meines Vaters, der eingeladen ist. Hat sogar den selben Vornamen. Eventuell wäre noch mein Schwiegervater ne Möglichkeit. Nur er ist niemand, der die Aufmerksamkeit möchte, außer beim Line Dance.

Die Idee mit dem Bündel Getreide finde ich klasse. Ist mir auch lieber als ein Schwert. Das wäre zu teuer :D
Die Hochzeitstorte kommt, keine Sorge ;) Allerdings werde ich diese dann doch moderner halten. Da ich sie ja selbst mache, will ich mich austoben. Ich liebe es solche Motiv-Torten zu machen *__* Habe schon einige hinter mir ;)

Wir legen immer das Kleingeld bei Seite. Aber ob ich damit dann im Laden zahlen werde? Ich weiß nicht. Die Verkäuferin könnte böse werden. Außerdem könnten sie Kleingeld als Zahlungsmittel verweigern, wenn ich richtig informiert werde. Aber vielleicht zusammen sammeln und dann auf der Bank umwechseln und genau mit dem Geld dann die Schuhe kaufen! Das wäre sicher eine Möglichkeit.

Ich bin immer noch am Überlegen, ob ich die Gruppe, die wir für den Showkampf etc. haben, Spalier stehen lassen. Kommt auf die Mehrkosten an.

mondaine

im Endeffekt gilt auch bei einer mittelalterhochzeit wohl: erlaubt ist, was gefällt. schließlich ist es eure feier. also macht es so, wie es für euch am schönsten ist. ob dich wer zum altar schleift (*gg*) oder ob du allein gehst, ob man mit einem haufen kupferlinge zahlt (ich hab meine schuhe aus gb kommen lassen und musste mit Kreditkarte zahlen, der versand wäre mir für die münzen zu teuer gewesen :D) oder sogar schuhe nimmt, die man hat, weils passt, is doch individuell. und Spalier stehen können im Zweifelsfall auch die gäste, wenn man sie entsprechend instruiert (ich finds immer lustig, wenn das belustigungspersonal mehr leute fasst als die gäste ;) ) da kommt wieder die trauzeugenschaft ins spiel. die Möglichkeiten sind ja schier unbegrenzt heutzutage. für jeden a staberl mit a paar bandln runterhängend (beim textil müller kosten die bandln eh fast nix) und das macht schon was her. also wenn ma a Spalier will.
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mondaine

ach ja, was noch ginge:
ein wappen machen (lassen), das euch repräsentiert, und das auf die papeterie, evtl auf banner, auf trinkbecher (gleich als gastgeschenk- als beispiel) deine burgtorte, ... also als durchgängiges motiv bzw wenn du so willst logo.
und schwert häxtte ich (ein eher schlichtes, kein so ein kitschding), das könnt ich dir borgen- du bist doch gegend wien/industrieviertel?
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Schildkröte

Das würdest du tun? Ist ja super ^__^ Würde das mal mit meinem Absprechen. Ja, wir kommen aus Wien.

Ein Wappen wollte mein Mann machen lassen, aber die sind so teuer. Das können wir uns wohl nicht leisten.

Aber das mit den Staberln und dem Spalier stehen finde ich ne gute Idee. Wegen den Banderln: Textil Müller oder nur der Müller in der Bastelabteilung?

mondaine

textil müller. an die drogerie denk ich da nie XD
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goldie

wow, sowas habe ich ja noch nie gesehen. Das muss echt super schön sein. Ich hoffe, ich werde auch mal bei so einer speziellen Hochzeit eingeladen. :)

Stle1952

Zitat von: mondaine am 06.11.2016 11:12
Die keltische Trauung

kann begeistern, denn die Kelten lebten in der Eisenzeit und hatten eine ganz eigene Kultur. Keltisch heiraten kann man natürlich auch noch heute, dafür braucht man nur die Rituale zu kennen und umzusetzen. Für das keltische Hochzeitsritual muss man auf jeden Fall druidische Elemente nutzen und auch die Brautübergabe durchführen. Hier übergibt der Brautvater die Braut an den Ehemann, was in den deutschen Hochzeitsritualen schon oft genutzt wird. Die Sippenübergabe ist natürlich noch viel interessanter, denn hier wird nicht nur die Braut übergeben, sondern gleich die gesamte Verwandtschaft. In der keltischen Zeit wurde auch Brot und Getreide übergeben, damit die Brautleute nicht hungern mussten. Bei der heutigen keltischen Trauung darf auf keinen Fall das Bündel Getreide fehlen, welches dem Mann übergeben wird! Oder aber es wird ein Schwert übergeben, natürlich ebenfalls an den Mann, damit dieser seine Frau auch beschützen kann.

Germanische Hochzeitsbräuche

finden viele Anhänger, wobei man sagen muss, dass Germanen einst in Mitteleuropa und im skandinavischen Süden gelebt haben. Sie sprachen die germanische Sprache und hatte Ihre ganz eigene Art, eine Hochzeit zu feiern. Germanen Hochzeit sagt man gerne dazu oder aber auch Hochzeitsbräuche Germanen. Germanische Hochzeitsbräuche sind recht verschieden, so bringt der Vater die Braut zum Traualtar, der Polterabend wird abgehalten und böse Geister werden vertrieben. Für die Brautschuhe wurden Pfennige gesammelt, heute wären es Cent-Stücke. Der Brautstrauß wird geworfen, damit auch andere Frauen Glück in der Liebe haben dürfen und schnell heiraten.

Hochzeitstorte

Die Tradition der Hochzeitstorte reicht bis ins antike Rom zurück - im Rahmen der sogenannten confarreatio wurde ein Mandelkuchen über dem Kopf der Braut zerbrochen. Die geladenen Gäste verspeisten die entstandenen Krümel und erhofften sich dadurch Glück und Gesundheit.
Aus dem Mittelalter liegen keine Belege für einen derartigen Brauch vor, erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Tradition in England wieder aufgegriffen. Alle Gäste brachten zur Hochzeitsfeier selbstgebackene Kuchen mit, die übereinandergestellt wurden und so einen hohen Turm bildeten - den Vorläufer der mehrstöckigen Hochzeitstorte.
Auch wenn es im Mittelalter nicht belegt ist würde das sicher gut passen, die Kuchen werden zu einem wackeligen Turm aufgestapelt, über das brautpaar sich küssen sollte, natürlich ohne den Turm einstürzen zu lassen.

Bettlege
Eine Ehe war im Mittelalter nur dann gültig, wenn sie auch vollzogen wurde. Das Brautpaar mußte vor den Augen der Hochzeitsgesellschaft oder zumindest mehrerer Zeugen gemeinsam das Ehebett besteigen. Selbstverständlich war das ein rein symbolischer Akt.

das kann man symbolisch mit einem augenzwinkern reinnehmen, aber da muss die Gesellschaft passen ;-)
Danke, dass du deine Geschichte mit mir teilst.

mmmmeteor

Zitat von: mondaine am 06.11.2016 11:12

Bettlege
Eine Ehe war im Mittelalter nur dann gültig, wenn sie auch vollzogen wurde. Das Brautpaar mußte vor den Augen der Hochzeitsgesellschaft oder zumindest mehrerer Zeugen gemeinsam das Ehebett besteigen. Selbstverständlich war das ein rein symbolischer Akt.

das kann man symbolisch mit einem augenzwinkern reinnehmen, aber da muss die Gesellschaft passen ;-)

hast vergessen zu erwähnen, dass die zeugen bestätigen müssen, dass die braut eine jungfrau ist