Hochzeitsbräuche + Herkunft

Begonnen von Mara, 31.03.2005 13:57

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Mara

Brautschuhkauf mit Groschen:
Viele Bräute kaufen ihre Hochzeitsschuhe mit zusammengesparten Groschen. Einerseits bringen die Münzen Glück und andererseits soll dadurch angeblich verhindert werden, dass die Braut dem Bräutigam wegläuft. Die Herkunft des Brauchs ist schon alt. Früher bedeutete der Kauf mit Groschen, dass der Bräutigam eine sparsame Frau bekam. Einst mussten die armen Leute auch wirklich immer einen Groschen beiseite legen um sich die teuren Schuhe einst leisten zu können. Seit der Euro-Einführung am 1. März 2002 stößt dieser alte Brauch auf größere Probleme, da kaum mehr Schuhgeschäfte Groschen annehmen.

Brautstraußwerfen:
Nach der Trauung wirft die Braut den Brautstrauß über ihren Kopf oder ihre Schulter rückwärts in die Menge der Hochzeitsgäste. Das Mädchen, das den Strauss nach dem Wurf fängt, heiratet nach alten Überlieferungen als nächstes. Angeblich gibt es immer öfter Brautsträuße, die von niemandem gefangen werden wollen. Das Brautstraußwerfen wird nach der Kirche oder auch nach dem Standesamtsbesuch vollzogen. Eine neue Variation ist das Werfen des Brautstrumpfbandes durch den Bräutigam in die Menge der Junggesellen - allerdings erst, nachdem er es der Braut abgenommen hat.

Entführung der Braut:
Die Herkunft reicht angeblich zurück bis ins Mittelalter, als jene Männer, die nicht verheiratet waren, einfach eine Braut entführten und diese vor der Familie versteckt hielten. Heutzutage ist es immer noch üblich, die Braut zu entführen, aber nicht aus den alten Gründen. Heute dient die Entführung eher als Auflockerung der Gesellschaft. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass verschiedene Leute sich besser kennenlernen, da durch den Lokalwechsel die Sitzordnung geändert wird. Angenehmer Nebeneffekt: Gäste, die nicht so sehr zum engsten Freundeskreis des Paares zählen, nutzen die Brautentführung oft zum vorzeitigen Aufbruch.

Geldstück im Brautschuh:
Das kleine Geldstück, das die Braut laut Brauch in den Brautschuh legen soll, bedeutet, dass dem Brautpaar in der Ehe das Geld nie ausgeht. Kenner des Brauches empfehlen aber, die Münze so zu platzieren, dass es keine Blasen gibt.

Kind auf dem Schoß:
Ein eher seltener Brauch ist es, während dem Hochzeitsmahl der Braut ein kleines Kind auf den Schoß zu setzen. Auch dieser Brauch soll dem Ehepaar viele Nachkommen versprechen, weshalb das Kind nach dem Mahl auch wieder vom Schoß entfernt werden sollte. In südlichen Ländern geht man noch weiter: man rollt einen kleinen Jungen über das Hochzeitsbett, in der Hoffnung, die Braut gebäre als erstes einen Jungen.

Reis werfen:
Der Reisbrauch kommt aus dem asiatischem Raum. Der Reis und die Reispflanze ist dort ein Fruchtbarkeitssymbol. Die Reispflanze wird in diesen Ländern mit der Frau verglichen, die sich durch Nachkommen (Reispflanze = Frau, Reiskörner = Kind) fortpflanzt. Die Reiskörner, die die Gäste nach der Trauung über das Brautpaar werfen, soll also genauso reichlichen Nachwuchs für das Paar wünschen. Daher werfen die Brauteltern als zukünftige Großeltern manchmal nur ein einzelnes Reiskörnchen. Allerdings wird dieser Brauch mancherorts nicht mehr gern gesehen, da es verschwenderisch ist, Nahrungsmittel wegzuwerfen. Oft werden umweltfreundliche Konfetti als Alternativen angeboten.