"feministische" gedanken und sonstige

Begonnen von imrae, 13.08.2008 19:48

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imrae

na ja,
z.b. unterhaltsverplichtungen, um die man auch mit vertrag herum kann
erbschaftssteuer wie bei kompletten fremden, sodass man vielleicht die steuer für das gemeinsame haus (d.h. die geerbte hälfte) nicht zahlen kann ( ah ja, gibt's ja jetzt nimmer)
obsorgerechte ( muss zur zeit das gericht bestimmen, ob der vater irgendwelche rechte hat)
schuldfrage bei trennungen

usw.usw.
hab mir da ein paar sachen angeschaut- kein normaler mensch würd das noch machen, aber trotzdem, gesetz ist gesetz

über die kirchlichen pflichten will ich da gar nicht reden!

IRENE
es ist was es ist!  sagte die liebe

Stella73

also mein mann hat meinen namen angenommen und fühlt sich in keinster weise entmannt oder öffentlich gedemütigt oder sonst was. konservativ sein ist eine sache, aber es immer noch als selbstverständlich anzusehen, dass die frau den namen des mannes annimmt, find ich nicht gut. man sollte drüber diskutieren und es sollte nicht automatisch feststehen. mich kotzt es an, dass es immer noch so dermaßen klar ist und die leute immer nur dann erstaunt sind, wenn man es anders macht.
mir wird schlecht, wenn ich dran denke, wie kurz es eigentlich erst möglich ist, dass der mann den namen der frau annehmen kann bzw. dass beide den eigenen namen behalten.

und die familie nach außen repräsentieren machen wir gemeinsam, sofern man überhaupt repräsentieren muss. ich weiß gar nicht, bei welcher gelegenheit mein mann uns nach außen repräsentieren müsste - schon von berufswegen stehe ich mehr in der öffentlichkeit, aber da als "berufliche person". wenn wir auf reisen oder sonst irgendwie öffentlich unterwegs sind, treten wir grundsätzlich als team auf. und wenn wir mal eltern sein werden, so hoffentlich auch.

heutzutage gibt es zum glück genügend menschen, die nicht automatisch davon ausgehen, dass die frau weniger verdient oder in karenz geht oder was auch immer. mir ist es gleich, wie andere das sehen und halten - jeder, wie er meint und jeder, wie es ihn glücklich macht. in unsren freundeskreisen und auch in unseren familie, obgleich wir eine 86jährige oma anbieten können, war niemand pikkiert, weil mein mann meinen namen annehmen wollte. erst bei der trauung stellte sich raus, dass seine oma väterlicherseits verärgert war, allerdings deshalb, weil sie sich ihres namens verlustig sieht. außer meinem mann kann diesen nämlich niemand mehr weitergeben. aber da wir ihr nicht sehr nahe stehen und sie eine sehr unschöne vergangenheit hat, war das einer der hauptgründe für seine entscheidung.

lucretia_1981

also mir fällt ehrlicherweise auf, dass die änderung des Namens (egal ob mann oder frau) heutzutage viel mit der familiengeschichte zu tun hat. kenne immer mehr leute die sagen, aus den und den gründen will ich meinen namen nciht mehr.

und doppelnamen sind dich heute das normalste der welt, also mich wundert das nicht mehr. das jeder seinen eigenen behält, find ich irgendwie die unnetteste variante aber jeder wie er will.

natürlich ist es nicht schön, dass die gesellschaft so funktioniert dass frauen weniger verdienen aber realistisch ist es schon.
Weil wenn sich nciht gerade Arzt und Ärztin oder sonst Akademiker zusammentun, wo gibts denn sonst gleiche finanzielle Verhältnisse im höheren Geahltssektor.
ICh gehör zb zu denen die Akademikerin sein wird, und trotzdem einen Vogelschiss verdienen wird. Mein zukünftiger wird Arzt. Wer mehr verdienen wird, ist jetzt schon klar.
Ich finds eigentlich egal, denn in einer gleichberechtigten PArtnerschaft sollte das Geld meiner Meinung nach eh nur eine sekundäre Rolle spielen.
verliebt seit dem: 29.1.2005

kitty84

spannende diskussion!!!

bei manche fragt man sich wirklich, warum sie überhaupt heiraten? wie verbittert kann man eigentlich rüber kommen?

naja, jedem das seine...
Verliebt seit: 27.02.2013
Verlobt seit: 29.08.2014
Hochzeit am: 22.05.2015

lucretia_1981

ich nehm mal an alle aus dem gleichen Grund, weil man sich liebt und zusammen sein will? Vielleicht weil Kinder da sind und man eine Familie sein möchte? :wink:

ich denke es sind immer die gleichen Beweggründe, nur jeder verpackts anders. Die einen romantisch verklährt, die anderen rational-pragmatisch. Dazwischen ist die Palette bunt, denk ich mal.

Jeder wie er will....

Glg lu
verliebt seit dem: 29.1.2005

wuzi23032004

also ich halte im ursprünglichen sinn eigentlich nichts von bräuchen.
aber:
Ich trage weiß obwohl ich definitiv keine jungfrau mehr bin, schließlich haben wir ein 4 jähriges kind zusammen. aber ich finde jeder sollte das anziehen was ihm gefällt. und ich wollte immer eine weiße braut sein. da hätte ich wohl noch als minderjährige heiraten müssen, würde ich es als brauch in dem sinne sehen.

ich werde keinen  reis streuen, da einer freundin von mir der reis in den ausschnitt gefallen ist und sie dann vom engen korsett wundgerieben war. außerdem mag das unser pfarrer nicht unbedingt. ich möchte gerne seifenblasen haben, den eine freundin hatte das, und das war das schönste was ich je gesehen habe. tausende kleine seifenblasen (heul)

ich werde den brautstrauß werfen (eigenlich hab ich einen eigenen wurfstrauß) den bei der hochzeit der freundin hab ich den gefangen und dann bekam ich einen antrag, allertdings hatter meiner den ring schon gekauft. war also schon davor geplant.

ich werde altes, neues, geborgtes und blaues tragen weil ich finde sowas macht eine hochzeit doch aus.

mein (dann) mann wird das strumpfband werfen, weil die mänlichen singles viel gieriger darauf sind es zu fangen als die weiblichen beim brautstrauß (total witzig)

er wird mich auch erst sehen wenn ich in die kirche hineingehe mit dem kleid.

mein vater wird mich hineinführen, aber nicht weil er mich praktisch in seine hände gibtz (da bin ich schon seit 8,5 jahren) sondern weil er seine tochter einfach hineinführen möchte.

es gibt definitiv keine brautentführung weil das die ganze feier stört und viele danach nach hause gehen (hab ich schon oft genug erlebt)

ich denke das doch diese vielen kleinen und großen bräuche eine hochzeit ausmachen und auch wenn man daran nciht glaubt und es einfach nicht passt, kann man sich doch trotzdem überall etwas herausnehmen.

jedem gefällt was anderes. und für mich wäre meine hochzeit nicht komplett, wären da nicht die vielen kleinigkeiten die eine hochzeit ausmachen.

lg claudia
verliebt seit 6.12.1999
eltern seit 23.03.2004
verlobt seit 14.06.2008
hochzeit am 20.09.2008

käfer

interessante diskussion!

ich finde unser luxus ist es, erstmal hinterfragen zu können, woher bestimmte bräuche kommen und welche bedeutung sie hatten/haben und in folge selbst entscheiden zu können, was wir wollen und was nicht. verschiedene meinungen wird es immer geben.

brautentführen: ich war lange zeit strikt dagegen (zerreißt hochzeitsgesellschaft), habe schlussendlich doch zugestimmt (keine ahnung warum  :) ) es war allerdings eine bestimmte zeit & ein bestimmter ort ausgemacht. was war? mein MANN (!!!) wurde noch vor mir entführt (was nie ausgemacht war!) schlussendlich war es irrsinnig lustig, wir hatten spaß, die hochzeitsgesellschaft wurde überhaupt nicht zerrissen. eine saufpartie wars auch nicht weil wir in unseren lokal nichts hochprozentiges hatten!

brautstraußwerfen: ich habe einen reindling (eine art kuchen) geworfen - ist eine kärntner tradition; hat allen beteiligten spaß gemacht, mitgemacht hat nur, wer auch selbst wollte (das waren schlussendlich alle mädels)

weißes kleid: nein, wir haben in tracht geheiratet & ich werd mein hochzeitskleid mein ganzes leben lang tragen

reis: nein, da lebensmittel & liegt dann überall herum, dafür blumenmädchen, blumenspalier und seifenblasen (waren aber überraschungen)

namen: jeder hat seinen namen behalten, keiner von uns beiden wollte seinen namen "hergeben" - deshalb war das für uns die logische schlussfolgerung. das ist für mich wahre gleichberechtigung! nicht das behalten des namens sondern die freie entscheidung beider partner! wir haben ein kind & fühlen uns trotz verschiedener namen als eine familie.

einzug in die kirche: für uns war es von beginn an selbstverständlich, gemeinsam einzuziehen. wir leben schon lange zusammen, wissen schon lange, dass wir zusammengehören und wollten deshalb gemeinsam in die kirche gehen um uns einander das sakrament der ehe zu spenden.
(schön finde ich auch die variante wenn die braut mit vater & mutter einzieht)

gleichberechtigung ist für mich wenn ich mit meinem partner über z.B. solche bräuche und deren hintergründe etc.  reden kann und wir dann gemeinsam entscheiden was wir wollen und was nicht und schlussendlich dann auch beide zu dieser entscheidung stehen. (Im gegenzug dazu stehen für mich die aussagen "aber das macht man so/das war schon immer so" "die gäste werden enttäuscht sein wenn das nicht so ist"...)

lg
wir hätten`s nie gedacht aber unser hochzeitstag war wirklich der schönste tag in unserem leben!

wuzi23032004

also jetzt muß ich meine antwort vor ein paar wochen revidieren!
ich hatte eine brautentführung. und es war total lustig.
plötzlich standen 2 freunde von meinem mann mit meinem brautstrauß vor mir und sagten ich soll mitkommen. als ich checkte um was es geht, war es schon zu spät.
wir gingen ins nächste lokal um die ecke (haben ja nicht mehr) und haben dort ca. 1/4 stunde gewartet. dann kam mich schon mein liebster suchen. wir haben insgesamt 3 runden tequila getrunken und dann sind wir wieder zurück. waren also ca. 20 minuten weg.
den meisten ist das nicht mal aufgefallen, den am clo brauchte ich mit meinem kleid auch fast so lange.
also wenn es sich nciht über eine längere zeit hinzieht, ist es doch sehr witzig. hätte ich vorhr nicht gedacht.
lg claufdia
verliebt seit 6.12.1999
eltern seit 23.03.2004
verlobt seit 14.06.2008
hochzeit am 20.09.2008

angel

Hallo,

wir haben uns ganz bewusst gegen einige dieser Traditionen entschieden. Für uns war es ganz klar, dass wir Hand in Hand - und mit unseren beiden Kindern - in die Kirche einziehen. Ich hatte ein rotes Kleid, weil ich finde, dass das besser zu mir passt. Statt einer Brautentführung habe ich mit allen Kindern - das waren recht viele - einen super spätabendlichen Laternenspaziergang gemacht, von dem viele noch heute schwärmen, und ich erinnere mich auch gerne daran....

eirin

Zitat von: lucretia_1981 am 16.08.2008 09:50
naja ich bin keine juristin, aber ich hab mal gehört, dass man nach 3 jahren beziehung (zusammenleben) vor dem Gesetz als eheähnliche Lebensgemeinschaft gilt.

Aber wir haben hier Juristinnen, ich glaub die chilly03 wenn ichs mir richtig gemerkt habe*g*

glg lu

BLÖDSINN - zumindest in Österreich - ich war mit meinem Ex-Mann 11 1/2 Jahre zusammen bevor wir geheiratet haben und ich hätte rechtlich keine Ansprüche gehabt auf oder bei irgend etwas .... das war damals auch der Grund warum wir geheiratet haben.

Dazu noch etwas: ich glaube, dass jeder so heiraten soll wie er/sie möchte - ABER ich finde man soll vorher wirklich in sich gehen, was man möchte. Ich habe beim ersten mal auf alles "verzichtet" und mir damals eingeredet, dass das OK ist, dass ich so heriaten will. Ich hatte eine winzige standesamtliche Hochzeit, ein nettes Kostüm an, meinem Ex-Mann konnte ich mit Müh&Not einen Blazer (zu Polo-Shirt & Jeans) auf's Aug drücken. Die Tafel war im Gasthaus um die Ecke und beteilgt war nur engste Verwandtschaft und ein winziger Kreis Freunde (hauptsächlich Trauzeugen mit Anhang). Wirklich gewollt hätte ich etwas anderes, obwohl ich nie von einer riesen Hochzeit wie aus einem kitschigen Hollywood-Film geträumt habe. Daher finde ich es nicht wichtig, was mir vielleicht irgend welche emazipatorischen Grundsätze oder andere Leitsätze sagen. Wichtig ist was das Brautpaar will. Auch bei Bräuchen soll man die wählen die passen - allerdings sollte man sich ihres Hintergrundes wohl bewusst sein - so musste ich mehr als schmunzeln, als meine hochschwangere Cousine in weiß geheiratet hat .... wenn schon nicht mehr jungfräulich (was heute wohl wirklich selten wäre) dann doch nicht so offensichtlich.

Ich habe auch bei der ersten Hochzeit nicht den Namen meines Ex-Mannes angenommen - weil ich mich mit seiner Mutter nicht verstanden habe und dann immer als "sie" angesprochen worden wäre und er mochte meinen Namen nicht. Das wird jetzt anders sein, mein Verlobter gibt mir rundherum das Gefühlt, dass er mich gerne heriatet und daher "schenke" ich ihm meinen Namen.

Den einzigen Brauch, dem ich wirklich kritisch gegenüber stehen ist, den Bräutigam absichtlich 5 Minuten vor dem Altar warten zu lassen - angeblich erinnert er sich an diese 5 Minuten, wenn er auf die Idee komm Blödsinn zu machen. Erstens ist es grausam, den Menschen den man liebt absichtlich so zu quälen (ich würde das umgekehrt auch nicht wollen) und zweitens gleube ich nicht, dass es irgend einen Mann im Falle des Falles von irgend einem Blödsinn abhält (un umgekehrt auch keine Frau).

bride030911

Zitat von: eirin am 10.07.2012 12:33
Den einzigen Brauch, dem ich wirklich kritisch gegenüber stehen ist, den Bräutigam absichtlich 5 Minuten vor dem Altar warten zu lassen - angeblich erinnert er sich an diese 5 Minuten, wenn er auf die Idee komm Blödsinn zu machen. Erstens ist es grausam, den Menschen den man liebt absichtlich so zu quälen (ich würde das umgekehrt auch nicht wollen) und zweitens gleube ich nicht, dass es irgend einen Mann im Falle des Falles von irgend einem Blödsinn abhält (un umgekehrt auch keine Frau).

wo auch immer ihr diesen alten thread ausgegraben habt....

dass das "bräutigam warten lassen" ein brauch ist, ist mir neu.
finde ich jedenfalls auch doof.

kleolein

dachte nicht, dass das was mit einem Brauch zu tun hat, sondern nur, dass es sich halt oft ergibt, dass die Braut noch kurz braucht, oder der Einzug sowieso länger dauert und der Bräutigam halt mal da steht.

Ich bemüh mich schnell zu sein. Wenn ich fertig bin, informiert wer meinen Schatz, dass er sich vorn hinstellen soll. Gleich danach beginnt der Einzug - der allerdings ein bissl dauern wird. Aber er hat ja was zum schaun :)
Verliebt: 22.03.2007
Verlobt: 21.12.2011
Hochzeit in der Wachau: 11. August 2012

Hochzeitsvorbereitungen:
http://www.pixum.at/viewalbum/id/6254868
Hochzeitshomepage:
http://dierenners.webnode.at

bride030911

nach meiner wahrnehmung bin ich direkt nach meinem mann reingegangen, wir haben nur kurz - in der kirchentür stehend - ein foto gemacht (also die fotografin von uns). das hat mein mann nicht gecheckt, und wurde vorne schon ganz nervös und hat nicht verstanden, warum papa und ich nicht reingegangen sind. es kamen ihm sogar wenige sekunden wie eine ewigkeit vor. ich möchte nicht wissen, wie es ist, wenn der bräutigam vorne steht und die braut noch nicht mal sieht....... arme männer   :)

Sinira

Sehr spannendes Thema....

Also ich werde von meinem Stiefvater übergeben werden.
Einfach aus dem Grund, weil er mich immer als Tochter behandelt hat und deswegen denke ich ist das eine schöne Art Danke zu sagen....egal was für ein Hintergrund der Brauch hat.

Gefunden 06.06.2009
Hochzeit 07.06.2013
<3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3

http://www.pixum.de/viewalbum/id/6281858
Pw Distance




Gästin

Tolle Diskussion! Ich bin sonst nur stille Mitleserin aber diese Themen finde ich wichtig. Ein SUPER Hochzeitsblog dazu: apracticalwedding.com. Kann ich nur empfehlen!