Standesamt weniger wert?!

Begonnen von W4-Braut, 25.03.2011 08:37

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redperfection

Also, bei mir stellt sich die Frage gar nicht, da ich kirchlich heiraten muss  ::)( bin Theologiestudentin...!)
Aber ich glaub ich muss auch sagen nur so standesamtlich wär mir zu "nackt", also wenn ich nicht kirchlich müsste hätte ich eine freie Zeremonie irgendwo im Grünen oder an nem schönen See gemacht...weil ich find Standesamt ist halt doch schnell rum, und ich irgenwie würd mir ohne Chorgesang und so schon fehlen...aber wie sagt meine Oma immer: Die Geschmäcker sind verschieden  ;D

redperfection

Zitat von: michi2711 am 25.03.2011 09:18
(Bestes Beispiel ist immer das übers Wasser gehen. Wir fliegen ins Al und bauen Raumschiffe aber wie er das gemacht hat finden wir nicht heraus?? ???)

Das soll nicht bildlich gemeint sein, sondern dass ist / soll eine Metapher sein...!
Aber tröste dich, wissen die wenigsten  ;D

connie+joe

Zitat von: redperfection am 25.03.2011 14:43
Das soll nicht bildlich gemeint sein, sondern dass ist / soll eine Metapher sein...!
Aber tröste dich, wissen die wenigsten  ;D

ja, da musste ich jetzt auch ein bisschen lachen +g+ das ist das problem, dass die menschen die bibel immer so "wörtlich" nehmen, dabei wird fast nur in metaphern und gleichnissen gesprochen.

also ich finde, "nur" standesamtlich zu sagen, sollte man nicht. man kann ja z.b. eine standesamtliche hochzeit viel größer aufziehen als eine kirchliche. man kann ja in der kirche auch sehr klein heiraten und ohne weißes kleid.
da sind in unserer gesellschaft glaub ich sehr viele vorurteile.

jeder sollte einfach so heiraten dürfen, wie er möchte. hauptsache ist doch, dass sich die eheleute einig sind.
wir zum beispiel würde nie auf die kirchliche hochzeit verzichten, weil es uns beiden viel bedeutet, den "segen von oben" zu bekommen.

allgemein gilt glaub ich: nicht zu viel auf andere hören (eltern, verwandtschaft, "das gehört sich so...", sondern das machen, was man selber möchte :)

Udi2104

Mit deinem letzten Satz hast du völlig Recht, Connie + Joe

Mäuschen25

Zitatja, da musste ich jetzt auch ein bisschen lachen +g+ das ist das problem, dass die menschen die bibel immer so "wörtlich" nehmen, dabei wird fast nur in metaphern und gleichnissen gesprochen.
Schön gesagt, stimme dir absolut zu!

Sonnenschein.81

Wir heiraten auch standesamtlich und kirchlich, weil uns beiden die Kirche sehr wichtig ist. Wir rennen zwar nicht jeden Sonntag in die Kirche, sind aber dennoch gläubig. Deswegen hat sich die Frage nie gestellt, ob wir "nur" standesamtlich heiraten. "Nur" Standesamt ist es für mich persönlich, weil es halt den gesetzlichen Rahmen bildet, die große Feier ist halt dann erst in der Kirche. Die standesamtliche Zeremonie findet bei uns am Tag der Hochzeit in kleinem Rahmen im Garten des Hotels statt, wo wir feiern.

Wenn wir aber nicht kirchlich heiraten würden, hätte für mich die standesamtliche Trauung eine ganz andere Bedeutung und ich hätte sie ganz anders geplant. Ich war auf schon auf Hochzeiten, wo es keine kirchliche Trauung gab und die waren auch schön. Wie hier des Öfteren schon gesagt: jeder entscheidet für sich, wie er/sie heiraten möchte. Zum Glück leben wir in einer Zeit, wo es schon andere Möglichkeiten als im Standesamt-Saal zu heiraten, gibt.

micly_33

Wir hatten auch "nur" das Standesamt. Kirche kam für uns nie in Frage. Wir haben im Rathaus Korneuburg, das ja aussieht wie ein kleines Schlösschen, im großen Trauungssaal geheiratet. Mit Brautstrauß, Brautkleid, klassischer Einzug, Hochzeitskerze usw. Die Trauung hat zwar "nur" 20 Minuten gedauert, aber war dafür total nett gestaltet (wenn wir wollen hätten, hätten wir auch noch selbst was organisieren können, z.B. dass jemand ein Gedicht vorliest). Mir wars so lieber, als dass dann noch 10 Fürbitten vorgelesen werden und 3 mal gebetet wird usw. Ich fang mit dem nix an und hätte mich bei miener eigenen Hochzeit nur gelangweilt  ;D
Kurz gesagt, wir hatten eine "große" Hochzeit, nur dass wir dem Stress mit Standesamt am VM und Kirche am NM entgangen sind. (das bürokratische wurde so dezent wie möglich so "zwischendurch" gemacht)

Was ich nur total lästig fand, war, dass immer alle von der Kirche gesprochen haben (als sie noch nix wussten) und die enttäuschten Gesichter, wenn wir gesagt haben, dass es keine gibt  >:(
     

an.

Wir haben vor einem knappen Jahr standesamtlich in der Orangerie in Graz geheiratet. Mit romantischem Einzug im weißen Kleid, mit Agape und Brauttanz, dem klassischen Herz auf dem Leintuch, Brautstrauss und, und, und ....

Über eine Hochzeit in der Kirche denken wir noch immer nach ..... einfach weil es so schön war und wir die Gelegenheit alles zu "wiederholen" nicht ungenützt verstreichen lassen wollen. Wir haben uns noch nicht endgültig entschieden und wenn, dann hat weniger unser Glaube damit zu tun, sondern einfach die Tatsache, dass wir vor aller Welt zueinander ja sagen wollen .... jedem sagen, dass wir uns für einander entschieden haben. Auch ein zweites Mal ...
Es gibt viele Möglichkeiten "Liebe und Verbundenheit" nach außen zu kommunizieren - es sollte den Brautleuten einfach überlassen bleiben, welchen Ort und welche Menschen sie dazu wählen. Kein Ort ist "richtiger", keine Ausführung "passender", kein Motiv "ehrlicher" ....

Sally

Hallo,

für mich persönlich hat eine kirchlich geschlossenen Ehe schon einen höheren Stellenwert. Immerhin schließe
ich vor Gott einen unauflöslichen Bund, da nützt mir dann auch die zivilrechtliche Scheidung nichts. 
Die kirchliche Trauung ist ein Sakrament, das nicht der Priester, sondern die Eheleute einander spenden,
man sollte sich da schon klar sein, was man da tut und was man sich verspricht. Deshalb finde ich es auch gut,
dass jemand auf die kirchliche Trauung verzichtet, wenn er damit nichts anfangen kann. Ich finde man kann
(seinen) Glauben an Gott auch nicht mit den Vorfällen in der röm.kath. Kirche vergleichen, das eine hat
mit dem anderen nichts zu tun.

Schloss, weißes langes Kleid....das sind Äußerlichkeiten, sind zwar sehr schön, aber nicht
wesentlich und haben für mich eher Show-Charakter, was sicher auch ein Grund ist, dass jede 2. Ehe
geschieden wird. Die Bedeutung der zivilrechtlichen Ehe ist mit der Zeit einfach eine andere geworden.
Leicht einvernehmlich aufzulösen und erneut zu schließen - wobei ich jetzt nicht sagen möchte, dass
ich das schlecht finde. Es ist für mich nur einfach ein großer Unterschied zu einer religiösen Eheschließung
und deren Bedeutung.

LG Sally






glöckchen85

Zitat von: Mojo am 25.03.2011 13:50

und glöckchen ;) 2mal kirchlich kann man auch heiraten, wenn man die erste Ehe annulieren lässt ;)

Ja, das stimmt, aber das geht ja nur unter bestimmten Voraussetzungen - wenn man z.b. keine Kinder kriegen kann.
Vor Gott gibt es demnach keine Scheidung und ich finde diesen Gedanken echt schön.
Wir hatten gestern unser Trauungsprotokoll und unser Pfarrer hat uns das Sakrament der Ehe sehr schön erklärt.
Ein Sakrament, also etwas heiliges, ist es deshalb, weil man in dieser Liebe zu seinem Partner, wenn man ihn mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, so liebt, wie Gott die Menschen liebt.
Das fand ich sehr schön gesagt!

Petzlinger

Zitat von: Sally am 26.03.2011 11:25
 
Die kirchliche Trauung ist ein Sakrament, das nicht der Priester, sondern die Eheleute einander spenden,
man sollte sich da schon klar sein, was man da tut und was man sich verspricht. Deshalb finde ich es auch gut,
dass jemand auf die kirchliche Trauung verzichtet, wenn er damit nichts anfangen kann. Ich finde man kann
(seinen) Glauben an Gott auch nicht mit den Vorfällen in der röm.kath. Kirche vergleichen, das eine hat
mit dem anderen nichts zu tun.


Das unterstreiche ich doppelt, danke für die Zeilen Sally bin ich voll bei dir! Kirchlich zu heiraten ist mehr als nur der Einzug, die Orgelmusik oder das ganze Drumherum, es ist ein gegenseitiges Versprechen und das einzige heilige Sakrament, dass man sich gegenseitig spendet, und ich finde auch, dass es gut ist, dass es nicht so einfach ist, sich "kirchlich" scheiden zu lassen, weil ich denke man sollte im Leben auch zu seinen Entscheidungen stehen... Wir haben deshalb auch diesen Spruch von Michael Quoist gewählt: "Wer den anderen liebt, lässt ihn gelten wie er ist, wie er gewesen ist und wie er sein wird" - eine Lebensaufgabe für uns und eine Aufforderung immer an sich und an uns zu arbeiten. Petra

Bebicat

Ich finde auch jeder soll es so machen wie es für ihn richtig erscheint.

Wir heiraten standesamtlich und kirchlich. Für uns beide ist allerdings die standesamtliche Hochzeit "wichtiger", obwohl sie nur im kleinen Kreis stattfindet, weil sie uns rechtlich aneinander bindet und wir vor aller Welt Mann und Frau sind.

Die kirchliche Hochzeit ist für uns dann sozusagen die Draufgabe und das große Fest, das wir mit allen Freunden und Verwandten feiern. Bei uns gab es gar keine Diskussion, ob wir kirchlich heiraten oder nicht. Nachdem mein Verlobter aus einer streng gläubigen Familie kommt und auch selbst sehr gläubig ist, war es für uns selbstverständlich. Ihm ist es wichtig, ob die Trauung nun nur zu viert oder mit 200 Gästen stattfindet, vor Gott seinen Schwur abzulegen. Ich finde eine  kirchliche Trauung auch schön, aber es hätte mich auch nicht gestört, "nur" standesamtlich (aber dann dafür im großen Stil) zu heiraten.

Heute waren wir im Ehevorbereitungskurs und da ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, dass es kein allgemeines Recht ist in der Kirche zu heiraten. Kirchlich heiraten soll man nicht "weil es sich gehört" oder "weil es so schön ist", sondern weil man Teil einer Glaubensgemeinschaft ist. Es ist also ein Privileg und das sollte man sich bewusst machen.
verliebt - 09.07.2006
verlobt - 09.07.2010
verheiratet - 09.07.2011 & 23.07.2011



Vorbereitungen: http://www.pixum.at/viewalbum/id/5499900

smukkebraut

Fuer uns stellte sich die frage nicht wirklich.
Da in oesterreich nur das standesamt zaehlt ist es fuer uns DAS heiraten.
Ich bin ausgetreten und mein partner ist evangelisch.
Bei ihm in daenemark allerdings waere es moeglich und auch gueltig, nur kirchlich zu heiraten. Aber da wir in ö heiraten haben wir uns fuer eine super schoene location entschieden und eine ganz tolle standesbeamtin, die nicht einfach das 20minuten programm durchzieht.

Kirchlich waere fuer uns sehr befremdlich, da wir damit nix am hut haben, was aber nicht heissen soll, dass ich keinen glauben habe.
Jedoch wollen wir unsere zukuenftigen kinder auch nicht taufen lassen, nur weil es sich so gehoert, auch auf die gefahr hinau, in der familie anzuecken, obwohl meine ganze familie schon ausgetreten ist... Aber dann wird vielleicht so mancher doch scheinheilig  ;D
verliebt 19.05.2008
verlobt 05.08.2010
verheiratet 20.05.2011

zauberfrau

Der Gang zum Standesamt ist für mich nicht mehr als ein Rechtsgeschäft - im Idealfall eines, über das ich mich Jahre später noch freue und nicht feststellen muß, dass ich ein Mängelexemplar oder gar eine Mogelpackung erworben habe ;-).

Wir heiraten kirchlich - aus Überzeugung, dass es 'da oben' einen gibt, der uns zusammengeführt hat und der uns weiterhin auf unserem gemeinsamen Weg begleitet, auch wie lange wir diesen Weg gemeinsam gehen dürfen ... bis dass der Tod uns scheidet. Diese Formulierung macht mich zwar schon traurig, wenn ich sie ausspreche, aber dieses unauflösliche und einmalige Versprechen gebe ich meinem zukünftigen Mann bei der kirchlichen Trauung, während ich mich rechtlich jederzeit scheiden lassen kann.

Wichtig ist jedoch, dass jedes Paar glücklich ist mit der Art Hochzeit, für die es sich entschieden hat. Zwei, die sich gefunden haben ... blöd ist's bloß, wenn einer mehr will als der andere, womit ich bei mehr und weniger bin.
Ich würde nicht von Wertigkeit sprechen und meinen, dass eine standesamtliche Hochzeit weniger wert ist, aber ich glaube, dass man mit einer kirchlichen Trauung mehr Mut beweist als bei einer standesamtliche Hochzeit ... und ich schließe nicht aus, dass sich so manches Brautpaar dieses Hintertürchen gerne offen läßt.

zauberfrau

smukkebraut

Das wuerd ich jetzt aber eher anders rum sehen.
Kirchlich heiraten kann man ja schnell mal... Da braucht man sich ja nicht mal scheiden zu lassen, da es sowieso keine rechtsgueltigkeit alleine hat.
Mut braucht man doch beim standesamt, da das die offizielle und rechtsgueltige variante ist!

So sind die ansichten halt verschieden.

Ich waere eigentlich dafuer, es wie in daenemark handzuhaben. Dort gilt es auch gesetzlich, wenn man nur kirchlich heiratet. Dort kann sich jeder gleich aussuchen, wie er heiraten moechte.
verliebt 19.05.2008
verlobt 05.08.2010
verheiratet 20.05.2011